Adelsheim.
Roswitha Pape, deren Werke auch schon von der Bundesregierung angekauft wurden und die auf drei Ebenen an der künstlerischen Ausgestaltung des Bundesfinanzministeriums mitwirkte, begab sich dazu in die Untersuchungshaftabteilung der JVA und arbeitete in einem einwöchigen Workshop mit einem halben Dutzend Untersuchungsgefangener. Diese führte sie in die von ihr häufig verwandte Holzschnitttechnik ein.
An ihrer ursprünglichen Absicht, mit den jugendlichen Inhaftierten zum Thema Erinnerung zu arbeiten, hielt sie z^r'TestTdocrT zunächst verfertigte man eine aus Tischlerplatte herausgeschnittene Druckplatte mit dem für die Situation der Jugendlichen charakteristischen Slogan „I prefer the sign ,No entry' to the one that says ,No exit'"(Ich bevorzuge das Zeichen „kein Eingang" gegenüber jenem, das sagt „kein Ausgang").
Im Weiteren entstand ein Projekt mit der
Bearbeitung einer Farbpalette durch die Gefangenen und Skizzen der Künstlerin über die arbeitenden Insassen, das Roswitha Pape zu einer Collage oder Installation weiterentwickeln will. Die Künstlerin, die nach einer Fernsehsendung auf die Anstaltsleitung eigenaktiv zukam, dankte allen Beteiligten für ihre engagierte Unterstützung und Mitarbeit. Die Situation und Lebensgeschichte der beteiligten jungen Gefangenen sei in besonderer Weise in die Arbeit eingeflossen, sie freue sich, dass ihr und den Insassen diese „künstlerische Freiheit" hinter Gittern ermöglicht worden sei.
Widerständiges Material war auch der Gegenstand eines einwöchigen Steinbildhauerkurses in der „Arbeitspädagogischen Gruppe" des Adelsheimer Jugendgefängnisses. Unter das Thema „Begegnung" hatte Kunsttherapeut Christof Mellinghaus das Projekt gestellt. Und die Begegnung mit Material und Werkzeug war für einige der Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes hart und teilweise schmerzhaft.
Bei der Präsentation der gefertigten Werke, ;die,^uc^bejjn^deJsheimer Volksfest-ausgq-;. stellt wurden, erläuterte der Kursleiter seih Anliegen und seine Erfahrungen während der Werkwoche. Das Wort „Begegnung" sei auch verwandt mit dem Wort „Gegner" und die jungen Männer hätten erfahren können, dass dieser Gegner nicht in dem kennengelernten neuen Material stecke, sondern in ihnen selbst. Dieser innere Gegner sei zu überwinden, indem man zunächst dieses Neue und
Gleich zyvei Projekte mit renommierten Künstlern bereicherten jüngst den Alltag in der Jügerjdvbllzügsänstalt Adelsheim. Dabei demonstrierten die Heidelberger Künstlerin Roswitha Pape und Kunsttherapeut Christof Mellinghaus den jugendlichen Insassen die Vielseitigkeit von Kunst.
Fremde an sich heranließe, sich dieser Herausforderung stelle und die Bearbeitung beginne.
Diese Begegnung sei eine Form des Lernens. Im Künstlerischen vollziehe sich das Lernen im spielerisch forschenden kreativen
und mit der Herausforderung an sich selbst, habe vorzeigbare Ergebnisse gebracht, tatsächliche Kunst als Lohn der Mühe.